Der 58-jährige Brite David Pyott führt das amerikanische Pharmaunternehmen Allergan, dessen bekanntestes Produkt Botox ist. Allergan erzielt jährlich 1,8 Milliarden Dollar Umsatz mit dem Faltenglätter Botox. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung berichtet Pyott über seinen Gewinnbringer Botox. Pyott: Auch wenn viel über die Stars geschrieben wird, die typische Konsumentin ist die Mutter Anfang 40 mit zwei Kindern. Sie wollen fünf bis sieben Jahre jünger aussehen als in Ihrem Pass.

Das Wort ästhetische Medizin habe er erfunden, so Pyott. Mit Botox – in der Ästhetik vertreibt es das Unternehmen unter dem Warenzeichen Vistabel – haben sie fast 80 Prozent Marktanteil. Deutschland sei der fünftgrößte Markt. Botox wird als verschreibungspflichtiges Arzneimittel über Apotheken verkauft. Fachärzte, also Plastische Chirurgen, Dermatologen, Neurologen, Urologen wenden Botox an. Welche Dosis an welche Stelle kommt, das will gelernt sein.

Das Unternehmen brauche pro Jahr nur 0,7 Gramm Botox, um den Bedarf weltweit zu decken. Diese geringe Menge werde so auf Zigmillionen Fläschchen verteilt, dass dem Arzt ein Medikament zur Verfügung steht, das die richtige Einheit an Botox enthält. Neben Botox haben auch Filler im ästhetischen Bereich eine große Zukunft. Die beste Zeit käme für das Unternehmen noch. Wer hätte die Botox-Erfolgsstory vor wenigen Jahren geglaubt?  In Deutschland sehe Pyott Nachholbedarf, weil Deutschland den dritten statt nur den fünften Platz einnehmen müsste. In der Ästhetik gäbe es hervorragende, gut trainierte Ärzte sowohl in Europa als auch in den USA.

Quelle: Süddeutsche Zeitung, 13. Juli 2012